GOCH. Die Ereignisse der Silvesternacht in Köln haben vieles verändert; sexualisierte Gewalt rückte stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit und mehr Frauen fassten den Mut, über solche Vorfälle zu sprechen. Diese Erfahrung hat die Frauenberatungsstelle Impuls gemacht, die Hilfesuchende in Goch, Kleve, Emmerich und Geldern berät: „Im Januar und Februar haben wir eine ,Welle‘ gespürt“, erzählt Maria Peeters. Bis Ende November haben aktuell 37 Frauen die Beratung in Anspruch genommen, 18 von ihnen sind vergewaltigt worden.
Seit dem 1. Dezember wird das Team nun von Maren Haukes-Kammann unterstützt. Das Land Nordrhein-Westfalen hat der FBS Impuls Mittel für die Einrichtung einer zusätzlichen halben Stelle zur Verfügung gestellt. Zusammen mit Marion Claaßen gibt es jetzt eine ganze Stelle für den Bereich sexualisierte Gewalt. Maren Haukes-Kammann wird für Impuls hauptsächlich in Emmerich tätig sein. Die 40-Jährige ist Diplom-Sozialwissenschaftlerin und war zuvor bei der Caritas in Kleve angestellt. Ihr Schwerpunkt war die Arbeit mit Familien, jungen Frauen und alleinerziehenden Müttern. Vier Jahre lang hat sie zudem beim Verein „Zukunft ohne Zoff“ eine Männergruppe geleitet, bei der es um häusliche Gewalt ging. „Überwiegend werden uns die Männer von der Justiz zugewiesen, es gibt aber auch ,Selbstmelder‘“, berichtet sie.
Das Tabu bei sexualisierter Gewalt sei immer noch sehr groß, berichten die Beraterinnen. „Viele Frauen versuchen, es mit sich selbst auszumachen“, weiß Hildegard Wolff. Oft komme der Täter aus dem näheren Umfeld; der „Klassiker“ seien Beziehungstaten, zum Beispiel nach Trennungen. Wichtig sei es, den Frauen Bewältigungsstrategien zu vermitteln. „Die Geschichte brauchen wir nicht zu kennen; wir klären auf, wie der Körper in traumatischen Situationen reagiert, dass es zu ,Flashbacks‘ kommen kann und wir zeigen auf, wie Frauen die Verunsicherung wieder überwinden können“, beschreibt Hildegard Wolff den Ablauf der Beratung.
Intensiv wird mit den Betroffenen auch darüber gesprochen, ob sie Anzeige erstatten wollen. Denn liegt die Tat schon länger zurück und fehlen verwertbare Spuren und/oder Zeugen, ist ein Verfahren sehr schwierig. „Wenn Frauen die Tat anzeigen, passiert das meist ziemlich direkt“, so Marion Claaßen. Die FBS Impuls will sich deshalb auch weiterhin für die Möglichkeit der anonymen Spurensicherung im Kreis Kleve einsetzen. Bei dieser Vorgehensweise können Frauen im Krankenhaus gerichtlich verwertbare Spuren sichern lassen, die dann zehn Jahre lang aufbewahrt werden. Dazu muss die Polizei zunächst nicht eingeschaltet werden. Eine Anzeige wäre aber innerhalb dieser zehn Jahre noch möglich.
Ein anderes „Dauerbrenner“-Thema ist die Finanzierung der Beratungsarbeit. Theoretisch hätte Impuls sogar eine ganze neue Stelle einrichten können, doch das hätte den finanziellen Rahmen gesprengt.
Denn: 85 Prozent der Personalkosten und eine Sachkostenpauschale trägt das Land; dazu kommen noch kommunale Zuschüsse. Die fehlenden Mittel muss die FBS Impuls selber aufbringen. Für 2017 sind das 8.500 Euro, die zusätzlich erwirtschaftet werden müssen. Eine Möglichkeit, die Arbeit zu unterstützen, ist die Aktion „1 Quadratmeter Mut“. Sponsoren können durch Raumpatenschaften symbolisch Mietkostenanteile für die FBS Impuls übernehmen. Ab 1,5 Quadratmetern (90 Euro pro Jahr) können Sponsoren auf der Homepage namentlich genannt werden. Viele weitere Informationen gibt es unter www.fb-impuls.de.
REES. Wegen einer bestätigten Tierseuche wird die L 7 (ehemalige B 8) in Rees zwischen der Bahnhofstraße und der Groiner Allee (K 19) voll gesperrt. Die Sperrung beginnt in den nächsten Minuten und wird bis etwa 20 Uhr andauern, teilt der Kreis Kleve mit. Der Bereich soll weiträumig umfahren werden. Weitere Informationen folgen.
XANTEN. Wenn es heißt „Manege frei für den Weihnachtscircus in Xanten“ – düfen sich Zirkusdirektor Jonny Casselly junior, seine Familie und weitere hochkarätige Artisten aus aller Welt auf ein volles „Haus“ freuen. Im fünften Jahr hat der Weihnachtscircus am Hafen Xanten ein großes Stammpublikum und lockt darüber hinaus viele Menschen, die Zirkusluft schnuppern wollen.
Jonny und Jessica Casselly beim Pas de Deux auf den edlen Friesen. NN-Foto: Lorelies Christian
In jedem Jahr denkt sich Jonny Casselly eine Weihnachtsgeschichte aus, die wie ein roter Faden durch das Programm führt. Dieses Mal ist es der „Weihnachtsstern“ in Form einer Bauchredner-Puppe, die gemeinsam mit Tochter Kathy und Neffe Liam das Publikum mitnimmt auf Entdeckungsreise. Dabei erlebt das „Himmelsgeschöpf Estrella“ ebenso wie die Zuschauer ein Wechselbad der Gefühle. Graziös erklimmt Chefin Jessica Casselly ein bis in die Zirkuskuppel reichendes Tuch, zeigt ihre Beweglichkeit in anmutigen Figuren und lässt sich leicht wie eine Feder am Tuch entlang zum Arena-Boden fallen – einfach faszinierend,. Ebenso faszinierend ist die Präsentation von Kalli Miguel Frank bei einer Pferdedressur mit sechs holländischen Friesen, die ihm aufs Wort gehorchen und im rasanten Tempo durch das Zirkusrund traben. Wie gut, dass der Puls wieder runtergeht, wenn Clown Rene zwischendurch seine Späße treibt.
Rollschuhfahren ist vielleicht keine Kunst, aber wenn das Duo Roll Speed auf kleinem Rund sich rasant im Kreise dreht und dabei artistische Figuren zeigt, ist das schon die hohe Kunst, für dees großen Applaus erhielt. Noch ein Teil, was an die Kindheit erinnert: eine Wippe. Doch die Sprünge und Salti, die Joe und Martin auf diesem „Schleuderbrett“ zeigen, sind senstionell.
Und es sollte noch spektakulärer werden: Unter der Zirkuskuppel schwingen, schweben, fliegt das Duo Feodora, das sich absolut vertraut, denn es gibt kein Netz oder doppelten Boden. Man könnte eine Nadel fallen hören, so mucksmäuschenstill verfolgen die Zuschauer diese Darbietung.
Auch Jessica und Jonny Casselly sind bestens aufeinander eingespielt, das zeigen sie beim Pas de Deux, beim klassischen Ballett zu Pferde – bewundernswert ist die Ausstrahlung des Paares. Jessica stellt sich auf die Schultern ihres Mannes, der weiterhin sicher mit beiden Beinen auf zwei Pferden steht, die sich im Arenarund bewegen. Großer Beifall brandet auf nach dieser grandiosen Nummer!
Romina Michelletti zeigt, warum sie Hula Hoop Meisterin genannt wird, indem sie unzählige Ringe mit ihrem Körper zum Schwingen bringt. Staunen beim Publikum, wie kann man sich nur so verbiegen? Doch sie ist nicht alleine, auch die drei „Modells“ zeigen die Kunst der Kontorsionistik, die „Schlangemenschen“ beherrschen. Dagegen wirken die Jonglage-Vorführungen von Giovanni geradezu entspannend, zumal er das Publikum dabei auf charmante Weise unterhält.
Ein sehr verblüfftes Publikum verfolgt die Vorführungen des Illusionisten Jarda Ross – gerade war seine Partnerin Valla Bertini noch zu sehen – wo ist sie geblieben? Das Geheimnis wird der Magier nicht verraten, doch den Beifall für seine höchst spektakulären Darbietungen durfte er ernten. Man muss es mit eigenen Augen sehen, um festzustellen, wie die eigene Wahrnehmung einem etwas „Übernatürliches“ vorgaukelt.
Die Hände waren schon heiß geklatscht, als es zum absoluten Höhepunkt des Abends kam: Die Eremia Brothers auf dem Todesrad. Zwei große Räder drehen sich horizontal um eine Achse und die todesmutigen Männer laufen darin wie in Hamsterrädern, stellen sich auch mal auf die Räder, lassen sich die Augen verbinden und wagen sogar einen Salto auf dem Rad, das sich immer um die Achse dreht. Nichts für schwache Nerven! Kein Wunder, dass diese beiden jungen Männer besonders vom Publikum gefeiert wurden.
Finale: Alle Artisten kommen noch einmal in die Manege, winkend verabschieden sie sich und lassen zahlreiche Bewunderer zurück, die mit standing ovations ihren Respekt und ihre Anerkennung ausdrücken.
Bis zum 7. Januar gastiert der Weihnachtscircus noch in Xanten.Weitere Infos unter http://www.weihnachtscircus-xanten.de.
RHEINBERG.„Pyrotechnik ist nicht nur eine Spielerei mit dem Feuer, vielmehr ist es eine Wissenschaft. Eine Kunst entstanden über Jahrhunderte mit vielen Phänomenen und Geheimnissen.“ So kündigen Michael Stranz aus Ratingen und Marcel Filz aus Rheinberg ihre Unternehmensphilosphie an. Die staatlich geprüften Pyrotechniker sind schon seit einem Jahrzehnt in der Feuerwerksbranche tätig und berichten, über die Faszination, die Feuerwerke auslösen.
Der Rheinberger Marcel Filz ist staatlich geprüfter Pyrotechniker. Foto: nno.de
Für viele Menschen gehört ein Feuerwerk in der Silvesternacht auf jeden Fall dazu. Was sollten sie beim Kauf von Feuerwerkskörptern beachten?
Filz: Es gibt einige Dinge zu beachten. Neu in diesem Jahr ist, das Produkte auf dem Markt sind, die entweder eine BAM(Bundesamt für Materialforschung) Nummer haben oder eine CE (Europäisches Prüfzeichen) Kennzeichnung mit dem Länderkennzeichen 0589. Beide Prüfzeichen und Nummern sind gültig. Viele Produkte haben auch beide Prüfnummern. Als Beispiel: BAM-F2-YYYY oder CE 0589-F2-YYYY. F2 steht für die Kategorie 2: Feuerwerkskörper für Personen ab 18Jahren. YYYY steht für die jeweilige Prüfnummer des Feuerwerksartikels.
Kaufen sollte man die Feuerwerkskörper der Kategorien 1 und 2 nur bei bekannten Verkaufsstellen oder beim lizenzierten Pyrotechniker.
Es kommt leider immer wieder zu Unfällen beim Abfeuern, wie kann man diese vermeiden?
Filz: Grundsätzlich sollten Feuerwerkskörper beim anzünden nie in der Hand gehalten werden, sondern immer auf dem Boden gelegt werden oder mit einer beigefügten Halterung aufgestellt werden. Achten Sie auf einen festen Stand bei Feuerwerksbatterien. Raketen nicht aus einzelnen Flaschen abfeuern sondern aus einer Flasche die fest in einem Getränkekasten steht. Die Zündschnur immer am Ende mit einem geeigneten Anzündmittel (Feuerwerkzeug oder Zündstab) anzünden und sich rasch entfernen. Am besten stellt man die Hilfsmittel am frühen Sylvesterabend schon bereit.
Welche Feuerwerkkörper sind besonders beliebt – gibt es auch Neuheiten?
Filz: Ja, Batterien bis 500g NEM (Nettoxplosivmasse) und Verbundbretter aus mehreren Batterien erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Hier gibt es jedes Jahr unzählige Neuheiten der Hersteller. Tipp vom Pyrotechniker: Die meisten Effekte kann man sich mittels QR Code auf den Produktverpackungen bereits vorher ansehen. Jedes Jahr gibt es neue und tolle Effekte.
Gibt es denn auch Alternativen für Leute, die nicht vor die Türe gehen wollen und trotzdem das neue Jahr mit einem Feuerwerk einläuten möchten?
Filz: Natürlich, hier kommen Artikel der Kategorie F1: Kleinstfeuerwerk in Frage. Diese Produkte kann man zum Teil auch innerhalb des Gebäudes zünden, wie z.B. die klassische Wunderkerze, Eissterne und das immer wieder gern genommene Tischfeuerwerk. Beim Tischfeuerwerk gibt es in diesem Jahr auch raffinierte Neuheiten mit interessanten Füllungen.
Auf viele Kinder und Jugendliche übt Feuerwerk eine besondere Faszination aus. Was dürfen sie selbst ausprobieren?
Filz: Auch hier kommt die Kategorie F1 zum Einsatz. In dieser Kategorie befinden sich Produkte für drinnen und draußen, und wird empfohlen bei einer Abgabe an Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren. Unter zwölf Jahre muss immer ein Erwachsener das Feuerwerk anzünden.
Raketen sind relativ teuer und immer wieder gibt es Menschen, die sich als Hobbybastler eigene Geschosse basteln. Was sagt der Fachmann dazu?
Filz: Ganz klar „Finger weg“! – Hier ist schon soviel passiert und leider mit zum Teil tragischen Ereignissen. Auf unseren Pyrotechniker Lehrgängen werden immer wieder solche Unfälle besprochen und Bildmaterial vorgelegt. Nach diesen Eindrücken ist man einfach nur sprachlos. Selbst wir als Pyrotechniker stellen unsere Produkte nicht selber her. Wir benutzen Feuerwerkskörper die ebenfalls Qualitätsgeprüft werden und in die Kategorie F3 und F4 eingestuft sind. Wer einmal großes Kaliber schiessen möchte, kann sich gerne bei uns melden. Wir suchen wie jedes Jahr wieder tatkräftige Helfer die uns bei unseren Feuerwerken unterstützen dürfen.
Wo liegt für Sie selbst immer noch der Reiz in der Pyrotechnik?
Filz: Das kontrollierte Abbrennen von Feuerwerken mittels modernster Zündtechnik. Hier kommen die alte Tradition und moderne Technik zusammen. Und die unzähligen Arten von Möglichkeiten, eine Choreografie am Himmel zu erzeugen und Emotionen bei den Menschen auszulösen. Das macht einen richtigen Pyrotechniker aus! Es gibt einen tollen Leitspruch von Theodor Adorno: „Das Feuerwerk ist die perfekteste Form der Kunst, da sich das Bild seiner höchsten Vollendung dem Betrachter wieder entzieht.
Mit einem Feuerwerk begrüßen viele Menschen das neue Jahr. Foto: fotolia
NIEDERRHEIN. Die atemberaubende Geschichte des Parookaville-Festivals geht in die nächste Runde. Im November wurden die 80.000 „Visa“ (Tickets) binnen 48 Stunden ausverkauft. Quasi über Nacht wurde das Showkonzept-Festival in Weeze, mit seiner nur zweijährigen Historie, zum schnellst-wachsenden und besucherstärksten deutschen Dance-Event. Um diesem Status auch inhaltlich gerecht zu werden, wurde bereits für die kommende Ausgabe der Sonntag als dritter, vollwertiger Festivaltag angekündigt.
Liebe, Wahnsinn und pure Glückseeligkeit: Auch in 2017 wird die Mainstage wieder alle Bürger in ihren Bann ziehen. Foto: Felix J. Hild
Das bedeutet auch: Deutlich mehr Spielzeit und damit mehr Stars, mehr Vielfalt und mehr Headliner. Für die Mainstage haben jetzt zwei Weltstars ihre erstmalige Einreise in die Diktive Stadt Parookaville zugesagt: Kein geringerer als der französische Dance-Export No. 1 und zweifache Grammy-Gewinner David Guetta wird das große Festival-Closing am Sonntag auf der Mainstage spielen. Seine beispiellose Karriere markieren unter anderem 70 Millionen verkaufte Tonträger, vier Nummer-Eins-Hits allein in Deutschland sowie jeweils zwei Grammys, World Music Awards und Echos – zudem ist er als DJ-Headliner Stammgast der größten Festivals weltweit.
Auch der zweite Headliner-Neuzugang für die Mainstage kommt aus Frankreich: DJ Snake hat sich im vergangenen Jahr mit seiner grandiosen Festivalhymne „Lean On“ – in Kooperation mit Major Lazer und Mø – in die Spitze der DJ- und Produzenten-Riege katapultiert. Aktuell belegt der 30-Jährige mit Popstar Justin Bieber („Let Me Love You“) erneut weltweit Spitzenpositionen in den Charts.
Als Headliner und Stage-Host kehrt außerdem Robin Schulz nach Parookaville zurück! Auf seiner „1LIVE pres. Robin Schulz and Friends“-Stage wird der Osnabrücker, der seit 2014 einen Welt-Hit nach dem anderen landet und aktuell mit David Guetta und „Shed a Light“ die internationalen Charts stürmt, viele seiner DJ-Freunde empfangen, mit denen zusammen er die Genres Deep- und Tech-House in den vergangenen Jahren geprägt hat.
„Dass wir nach nur zwei Jahren nun Weltstars wie David Guetta, DJ Snake und Robin Schulz an einem Wochenende nach Weeze holen können, ist für uns und alle ‚Bürger‘ von Parookaville eine Wahnsinnsgeschichte“, so Bernd Dicks, einer der drei Gründer des Festivals und der Parookaville GmbH aus Weeze. „Guetta ist aktuell die unerreichbare Nummer 1 für Pop- und Dance-Hits und hat mit seinen Produktionen der neuen Dance-Musik erst ihre heutige Relevanz verschafft.“
Weltstar und Doppel-Grammy-Gewinner David Guetta wird bei Parookaville das große Festival-Closing am Sonntag, 23. Juli, spielen. Foto: Management
David Guetta wird am dritten Festivaltag (Sonntag, 23. Juli) das große „Festival-Closing“ spielen. „Womöglich wird dies sogar sein einziger Gig 2017 in Deutschland sein.“ ergänzt Dicks.
Doch nicht nur die Headliner-Reihen füllen sich zusehends, das LineUp bekommt auf der Mainstage außerdem Zuwachs von Don Diablo, weltweit beliebt für seinen Future House Sound, Oliver Heldens, dessen Megahit „Geko“ weiterhin in aller Ohren ist, Showtek, bereits in 2016 einer der beliebtesten Acts auf der Mainstage der Festival-Stadt, sowie W&W, die mit „Waves“ und zuletzt „Arcade“ sehr erfolgreich mit den Tomorrowland-Residents Dimitri Vegas & Like Mike kollaboriert haben.
Auf der Bootshaus-Stage dürfen sich die Bürger bereits auf Yellow Claw freuen, die mit ihrer einzigartigen Mischung aus Trap, HipHop, Dubstep und Hardstyle schon in 2015 und 2016 zu den absoluten Favoriten gehörten. Außerdem bereits bestätigt wurden für die Mainstage: Ostblockschlampen, Tujamo; für die Robin Schulz & Friends Stage: Kungs; für die Live Stage: Alle Farben, für die Bootshaus Stage: Getter, Krewella, NGHTMRE, Slander sowie als Additional Artists Dirtcaps und Jauz.
„Unsere Bürger haben ihre Visa bestellt, als sie gerade einmal drei Künstler für das kommende Jahr kannten. Das ist ein riesiger Vertrauensbeweis, auf den wir sehr stolz sind. Jetzt lösen wir nach und nach unser Versprechen ein, für 2017 in allen Belangen noch eine Schippe draufzulegen! Dazu wird übrigens auch eine weitere, völlig neu gestaltete Open-Air Stage sowie auf vielfachen Bürgerwunsch eine neue Bühne mit Hardstyle-Musik zählen“, verrät Organisator Dicks.
Ticktet-Resale-Plattform erfolgreich gestartet
Um Ticketfälschungen und den Schwarzhandel zu Wucherpreisen weiter einzudämmen, wurde bereits vor wenigen Wochen die offizielle Ticket-Resale-Plattform von Parookaville und TicketPay eingeführt. Sie bietet die einzige offizielle, legale und zu 100 Prozent sichere Möglichkeit, Parookaville-Tickets zu fairen Preisen privat zu kaufen und verkaufen.
GELDERN. Seit kurz nach 4 Uhr brennt das neue Werk 2 bei Ruwel International in Geldern. Der Brand ist mittlerweile unter Kontrolle, die Löscharbeiten dauern noch an. Die Anwohner sind von der Polizei aufgefordert, aufgrund der Rauchentwicklung Türen und Fenster geschlossen zu halten. Die Straße Am Holländer See ist teilweise gesperrt.
NIEDERRHEIN. „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen“ – sagt ein altes Sprichwort. Das kann Ursula Birkle unterschreiben. Um viele Erfahrungen reicher ist die 64-Jährige heute, nachdem sie fünf Jahre mit ihrem Mann und Katamaran „Aubi“ über die Weltmeere geschippert ist. Positive, wie auch negative. „Das Abenteuer hat mich gereizt“, sagt die patente Frau. Für ihren Traum hat sie alles zurück gelassen, ihre Sachen und die Wohnung verkauft, ihren Job als Immobilienmaklerin an den Nagel gehängt. „Das braucht viel Mut“, sagt sie. Aufbruch in ein neues Leben. Ohne Netz und doppelten Boden.
Ursula Birkle war fünf Jahre auf Weltreise. Jetzt lebt sie an der Xantener Nordsee.Foto: privat
Begonnen hat das Abenteuer im Juni 2011 im Klever Spoykanal, denn dort wurde das 15 Meter lange und 7,30 Meter breite Boot, das Schiffsbauer Thomas Coenen nach den Plänen von Armin Birkle gefertigt hat, erstmals zu Wasser gelassen. Es folgte allerdings sogleich der erste Dämpfer, denn wegen des Niedrigwassers verzögerte sich die Abfahrt gen Norden um mehrere Wochen. Viel Zeit, um sich mit der Technik anzufreunden und die 55 Quadratmeter große „Wohnung“ einzurichten. Doch dann ging es endlich los und „es war toll zu sehen, wie sich das Wasser verändert und immer weiter geöffnet hat“, erinnert sich Ursula Birkle an die ersten Tage auf hoher See. „Richtig schön wurde es dann in Norwegen – da gibt es Inseln, die man nur per Schiff erreichen kann“, schwärmt die Weltenbummlerin, die Tagebuch geführt und im Frühjahr dieses Jahres ohne ihren Mann, dafür aber mit rund 5.000 Fotografien alleine nach Deutschland zurückgekehrt ist. „Wir hatten einen Roller auf dem Boot und konnten so Land und Leute kennenlernen“, erklärt sie. „Manchmal habe ich auch nur heimlich Bilder machen können, weil man uns sonst sofort den Fotoapparat weggenommen hätte“, erinnert sie sich auch an viele unschöne Begegnungen, die sie „sehr nachdenklich gestimmt“ haben. Sie erzählt von Müllbergen, von korrupten Zöllnern, von Trinkgelagen und Prostitution am Hafen, von abgeholzten Inseln und zerstörter Natur. Sie erzählt auch von dem kleinen blinden Jungen, dem sie helfen wollte. „Die Eltern wollten das aber nicht – weil er so mehr Geld beim Betteln verdienen konnte“, wird sie vieles wohl nie vergessen können.
Aber es gab natürlich auch schöne Momente und Menschen, an die sie sich gerne erinnert. Da waren zum Beispiel die Fischer in Kolumbien, die ein großes Herz hatten oder die Menschen auf der Karibikinsel Dominica, die „nichts haben, aber trotzdem immer fröhlich und voller positiver Energie sind“. Oder die Frau mit den drei Waisenkindern. „Draußen hatte die Frau ein Schild aufgestellt. Die Leute sollten langsamer fahren, weil eines der von ihr angenommenen Kinder, ein kleines Mädchen, taub war. Das hat keinen interessiert. Die Frau war vollkommen auf sich allein gestellt.“ Es war kurz vor Weihnachten. „Ich wollte ihnen wenigstens eine kleine Freude machen, also habe ich den ganzen Christschmuck und den Tannenbaum vom Boot geholt und dort hingebracht.“ Die Freude über das unerwartete Geschenk war riesengroß. Und nicht nur das. „Die Nachbarn und das ganze Dorf sind endlich auf das Schicksal aufmerksam geworden – eine Woche später bekam das Mädchen ein Hörgerät.“ Oft seien es die vermeintlich kleinen Dinge, die einen Stein ins Rollen bringen und das Leben wieder lebenswerter machen.
Imposante Erscheinung: Die „Aubi“, kurz bevor sie zu Wasser gelassen wird. NN-Foto (Archiv): Rüdiger Dehnen
Viel zu erzählen hat Ursula Birkle auch von dem Leben auf einem Schiff, von der „Zwei-Mann-Gesellschaft“, dem eigenen kleinen Kosmos, der Himmel – oder auch Hölle – sein kann. „Es war hart“, sagt die 64-Jährige. Und meint damit nicht nur den anstrengenden Alltag auf dem Meer, wenn man sich alle vier Stunden am Ruder abwechseln und gegen meterhohe Wellen und starke Strömungen ankämpfen muss. Darüber hat sie auch ein Buch geschrieben. Das Manuskript hat sie an einen Verlag geschickt. „Vielleicht klappt das ja“, erhofft sie sich.
Und gerade weil sie so viel zu erzählen hat, hat sie sich ein neues Laptop, Beamer und Leinwand zugelegt und möchte nun Lichtbildvorträge halten. In Büchereien, bei der VHS, in Altenheimen oder in Cafés – „ich bin da für alles offen“, sagt Birkle. Im Repertoire hat sie von Norwegen über Gibraltar und die Kanarischen Inseln vor allen Dingen viele kleine und große Länder jenseits des „großen Teichs“. Die Überfahrt hat 15 Tage gedauert. Der letzte Hafen: Mindelo. Dort, knapp 500 Kilometer von der Westküste Afrikas entfernt, gibt es die letzte Möglichkeit, frisches Wasser und Lebensmittel an Bord zu nehmen. Von da aus ging es direkt in die Karibik. „Das Leben da ist ganz anders – und alles spielt sich am Strand ab“, weiß Birkle und schwärmt von den bunten Farben und der Musik, die dort eine große Rolle spielt. „Das Reisen per Schiff eröffnet ganz andere Perspektiven – man sieht Dinge, die man als normaler Tourist nicht zu sehen bekommt.“ In Erinnerung geblieben ist ihr auch der Jahreswechsel. Schließlich steht der in den nächsten Tagen wieder an. „In Mexiko zum Beispiel, da wurde nicht geböllert. Aber es wird lang gefeiert – und ein Pflichttermin ist gegen 4 Uhr morgens das Beobachten des Sonnenaufgangs vom Strand aus: Das bringt nämlich Glück fürs nächste Jahr.“
Wer Lust auf mehr Geschichten und tolle Fotografien hat, kann sich bei Ursula Birkle melden. Kontakt: Telefon 02801/ 9872524, ursula-birkle@gmx.de.
KREIS KLEVE. Die Euregioratssitzung fand fand im neuen Bürgerhaus in Weeze statt. Während der Sitzung wurden die Mitglieder über die Bewerbung für die Regionale 2022 informiert. Außerdem erhielten 20 Studenten der Radboud Universiteit Nijmegen und der Universität Münster eine Urkunde vom Euregio-Vorsitzenden Hubert Bruls. Später wurde der Haushaltsentwurf für 2017 genehmigt.
Studenten der Radboud Universiteit und der Universität Münster nahmen bei der Sitzung des Eurogiorates aus den Händen von Euregio-Vorsitzender Hubert Bruls eine Urkunde für ihren Einsatz als „international junior councillor advisor” entgegen.Foto: privat
Während der Sitzung präsentierte Helmut Hardt von StadtUmBau die Bewerbung der Region Niederrhein für die Regionale 2022. Die Regionale ist eine Initiative des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, mit dem Ziel, regionale Zusammenarbeit zu stimulieren. Wenn eine Region den Zuschlag für eine Regionale erhält, werden vorgeschlagene Maßnahmen mit Vorrang mit Mitteln aus den bestehenden Förderprogrammen unterstützt. . Die Region Niederrhein hat sich für eine Kandidatur als Euregionale ausgesprochen; das bedeutet eine Regionale für dieses deutsch-niederländische Grenzgebiet. Die Themen Infrastruktur (Europa, Mobilität, Stadt und Land), Innovation (Ökonomie, Lehre und Wissenschaft) und Identität (Geschichte und Kultur, Lebensqualität, Natur) stehen dabei im Mittelpunkt. Rund um diese Themen werden verschiedene Projekte entwickelt, die die Region weiterbringen müssen. Der Kern dieses Gebietes wird von den Kreisen Kleve und Wesel, der Stadt Duisburg und der Stadt Düsseldorf auf deutscher Seite und der Provinz Gelderland auf niederländischer Seite gebildet. Auch die Kreise und Kommunen am Mittleren Niederrhein und weitere mögliche Partner, beispielsweise aus Limburg und Nord-Brabant, werden eingeladen, sich anzuschließen.
Der Euregiorat hat beschlossen, die Bewerbung mittels eines Letter of Intent zu unterstützen. Dieser wurde während der Sitzung von Hubert Bruls (Vorsitzender) und Ulrich Francken (Vizevorsitzender) unterzeichnet.
Studenten beraten Stadträte
Im September 2015 hatten die Stadträte von Nijmegen und Duisburg eine Zusammenarbeit mit der Radboud Universiteit Nijmegen und der Universität Duisburg-Essen mit dem Projekt „International Junior Councillor Advisor” gestartet. Im Rahmen des Projektes unterstützen Studenten aus Nijmegen die Duisburger Ratsmitglieder und stehen die Studenten aus Duisburg den Ratsmitgliedern aus Nijmegen zur Seite. Ziel ist, dass die Stadträte lokale Themen auch aus euregionaler Perspektive betrachten. Die Studenten begleiten von Oktober bis März die Ratsmitglieder zu einem bestimmten inhaltlichen Ratsdossier, sie führen eine inhaltliche Studie durch und empfehlen letztendlich, ob und wie die Zusammenarbeit mit der Partnerstadt intensiviert werden kann. Die Studenten werden von Wissenschaftlern beider Universitäten, Mitarbeitern der beiden Städte und anderen Sachkundigen aus der Euregio Rhein-Waal trainiert und begleitet. Am Ende der Beratungsperiode erstatten die Studierenden einen Bericht über ihre Ergebnisse und sprechen darüber mit Ratsmitgliedern und anderen Interessierten. Einer dieser Studenten ist Jeroen Brinkman. Er untersuchte für ein Duisburger Ratsmitglied, mögliche Kooperationsformen zwischen dem Hafen in Duisburg, dem größten Binnenhafen in Europa und dem Hafen in Nijmegen.
Jeroen entdeckte, dass dem Hafen in Duisburg langfristige Lagerkapazitäten für Güter fehlen. Für diese Lagerung könnte nach Nijmegen ausgewichen werden. „Für kurzzeitige Lagerung wäre eine Kooperation aufgrund der Distanz nicht rentabel, aber für längerfristige Lagerungen bietet eine Zusammenarbeit Chancen, von denen beide Häfen profitieren könnten“, so Jeroen Brinkman in der Euregioratssitzung. Als Belohnung für ihren Einsatz erhielten die Studenten ein besonderes Zertifikat als „Assistent-Volksvertreter externe Beziehungen“ aus den Händen von Euregio-Vorsitzender Hubert Bruls. Mit Beginn des neuen Semesters ist eine zweite Gruppe Ratsberater an den Start gegangen. Sie empfingen während des Euregiorates ihr Ernennungsurkunden.
RHEINBERG. Wer im Baugebiet 12 in Budberg ein Grundstück kauft, kann seit dem Herbst einen besonderen Service in Anspruch nehmen: Dr. Haus, bislang bekannt für die Beratung zu Altbausanierung, gibt kostenlos Rat und Hinweise zum Neubau von Niedrigenergiehäusern. Am 29. August gab es eine sehr gut besuchte Einführungsveranstaltung, jetzt finden monatlich 1stündige Einzelberatungen statt. Hier können die Bauwilligen ihre Fragen und Zweifel rund um den Bau eines Niedrigenergiehauses loswerden. Energieberater und Passivhausplaner Dietmar Krebber berät die Interessierten fachkundig und unabhängig. Einigen der typischen Fragen stellt er sich in diesem Interview:
„Ich möchte gern ein Haus mit Kalksandstein bauen, mein Bauträger sagt, dass damit aber keine Niedrigenergiehäuser gebaut werden können.“
Dr. Haus: Der Kalksandstein ist gut geeignet, um ein Niedrigenergie- oder Passivhaus zu bauen. Bei einem Niedrigenergiehaus kommt es auf die Vermeidung von Wärmebrücken und die Herstellung einer luftdichten Gebäudehülle an. Aufgrund seiner Struktur und Dichte ist kalksandstein besonders geeignet, um eine luftdichte Hülle zu erstellen.
„Ich habe gehört, dass die Niedrigenergiehäuser Quatsch sind, der beste Standard ist immer noch ein KfW70-Haus. Die Mehrkosten für ein Passivhaus bekommt man nie wieder rein.“
Dr. Haus: Das ist sehr kurzfristig gedacht. Gerade jetzt sehen wir, dass die Energiepreise nach oben tendieren. Passivhäuser und Niedrigenergiehäuser (z.B. Drei-Liter-Häuser) bieten eine sehr hohe Wohnqualität, die ein „KfW 70“-Haus nicht aufweisen kann. Was heute besser gedämmt wird, muss in Anlagentechnik nicht mehr investiert werden bzw. hat für die nächsten 50 Jahre keine Folgekosten.
„Ein Niedrigenergiehaus muss teuer mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe beheizt werden, die 30.000 Euro kostet.“
Dr. Haus: Der Planungsansatz soll sein, so wenig Anlagentechnik wie möglich einzusetzen. Wenn also ein sehr gut gedämmtes, luftdichtes Haus noch ein bisschen beheizt werden muss, dann nicht mit einer teuren Technik.
„Ein Niedrigenergie- oder gar Passivhaus kann sich kein Normalverdiener leisten, das ist für uns viel zu teuer.“
Dr. Haus: Hohe Mehrkosten müssen nicht mehr sein, zumindest nicht, wenn mit erfahrenen Fachleuten geplant wird. In der Regel werden 6-8% Mehrkosten nicht überschritten, die dann durch die Förderungen größtenteils wieder aufgefangen werden.
„Passivhäuser sind architektonisch nicht besonders ansprechend. Sie sind meist Holzhäuser, ich baue lieber ein Massivhaus.“
Dr. Haus: Passivhäuser sehen von außen nicht anders aus als „normale Häuser“. Der Architektur sind wenig Grenzen gesetzt. Ob Holzhaus oder Massivbau spielt keine Rolle.
„Niedrigenergiehäuser haben eine sehr komplizierte Haustechnik und durch die Lüftungsanlage ist bestimmt sehr laut und zugig. Außerdem darf man nicht einfach das Fenster öffnen.“
Dr. Haus: Die Haustechnik ist in der Regel möglichst einfach gehalten. Die Lüftungsanlagen sind Komfortanlagen mit geringen Luftgeschwindigkeiten, die kaum Geräusche verursachen. Natürlich darf man auch die Fenster öffnen, es wäre schlimm, wenn geschlossene Fenster Voraussetzung in einem Passivhaus wäre… Besonders AllergikerINNEN freuen sich über die gute Luftqualität, die sehr guten Filter halten die Pollen aus dem Haus.
Jeden Monat bietet Dr. Haus neben den altbekannten Altbausanierungsberatungen auch Beratungstermine für Neubauwillige in Rheinberg an, der nächste Termin ist am 27. Januar 2017.
Bei Interesse melden Sie sich bei Nicole Weber F. Santos unter 02843 171498 oder nicole.weber.f.santos@rheinberg.de.
WACHTENDONK. In der Nacht zum heutigen Mittwoch, 28. Dezember, haben zwei maskierte Täter ein Auto in Wachtendonk angezündet. Das Feuer griff auf ein weiteres Fahrzeug über. An beiden Fahrzeugen entstand Totalschaden. Um 2.40 Uhr bemerkte ein Nachbar den Brand eines Ford S-Max und eines Opel Astras an der Eichenallee in Wachtendonk. Zeitgleich sah er zwei dunkel gekleidete, maskierte Personen, die zu Fuß vom Tatort flüchteten. Die alarmierte Feuerwehr konnte den Brand löschen. Beide Eigentümer der Fahrzeuge sind politisch in der NPD aktiv. Da aufgrund der derzeitigen Erkenntnisse eine politisch motivierte Tat angenommen wird, hat der polizeiliche Staatsschutz in Krefeld die Ermittlungen übernommen und sucht weitere Zeugen. Wer verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet hat, meldet sich bitte bei der Polizei Krefeld unter der Rufnummer 02151 – 634 0 oder per E-Mail an hinweise.krefeld@polizei.nrw.de.
WEEZE. Am Freitag, 30. Dezember, findet ab 18 Uhr in der Sporthalle des August-Janssen-Sportzentrums ein Fußballhallenturnier der Damenmannschaft des TSV Weeze statt. Die Mannschaft von den Trainern Jörg und Olaf Schnell, die derzeit auf dem 5. Platz in der Bezirksliga Gruppe 1 überwintert, wird beim Turnier weitere fünf Mannschaften begrüßen. TSV Weeze und TSV Wachtendonk-Wankum werden jeweils zwei Teams stellen, SV Veert, DJK Labbeck-Uedemerbruch, SV Bedburg-Hau und SV Walbeck 2 komplettieren die zwei Vorrundengruppen. Für Verpflegung wird bestens gesorgt. Am darauf folgenden Wochenende sind die Herren an der Reihe: vom 6. bis zum 8. Januar 2017 finden dann die Hallenturniere der 3 Herrenmannschaften der Fußballseniorenabteilung des TSV Weeze statt. Die Fußballseniorenabteilung würde sich über viele Zuschauer(innen) bei allen Turnieren sehr freuen!
GOCH-KESSEL. Bei einem Wohnhausbrand im Gocher Ortsteil Kessel ist am Mittwochmorgen, 28. Dezember, gegen 5.55 Uhr hoher Sachschaden entstanden. Der Brand brach an oder in einer Einliegerwohnung des freistehenden Hauses aus. Dort hielten sich ein 40-jähriger Mann und eine ebenfalls 40-jährige Frau auf. Sie sowie die im Haupthaus wohnende Familie (48-jähriger Mann, 49-jährige Frau und ein 13-jähriges Mädchen) konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen. Die 40-Jährige erlitt jedoch einen Schock und wurde ins Krankenhaus gebracht.
Bei Eintreffen der Feuerwehr brannte die rechte Gebäudehälfte im Bereich einer Terrassenüberdachung, dem angrenzenden Wohnzimmer sowie dem darüberliegenden Schlafraum im 1. OG. Die Flammen griffen bereits auf den Dachstuhl über. Unter der Leitung von Stadtbrandinspektor Georg Binn wurden mehrere Atemschutztrupps zur Brandbekämpfung eingesetzt, unter anderem von der Drehleiter aus. Das Dach musste teilweise abgedeckt werden. Im Einsatz waren 45 Feuerwehrleute aus Kessel, Asperden und der Stadtmitte mit insgesamt sieben Fahrzeugen. Die Löscharbeiten dauerten rund drei Stunden.
Die Kriminalpolizei ermittelte als Brandursache eine Brandstiftung. Unbekannte Täter hatten auf der Terrasse ein Feuer gelegt. Die Terrasse liegt zur Straßenseite und ist frei einsehbar. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an. Hinweise bitte an die Kripo Kalkar unter Telefon 02824/880.
ISSUM. Neue Räume sucht Regina Kampmann für den „Schuub“ Second-Hand-Shop für Haushaltswaren in Issum. Genauso wie die beiden Ki-IsS-Second Hand-Läden in Issum und Sevelen, die unter der Trägerschaft des Familienzentrums stehen, stiftet der Schuub-Laden seinen Erlös für wohltätige Zwecke in der Gemeinde.
Der Schuub-Laden in Issum muss weichen. Zum 1. Februar wurde der Mietvertag nicht verlängert. NN-Foto: nm
Insgesamt sind hier 52 Ehrenamtliche tätig. Durch ihren Einsatz konnten im letzten Jahr je gut 22.000 Euro an die Kindergärten in der Gemeinde Issum und an Kinder und Jugendliche in benachteiligten Familien gestiftet werden. Jetzt muss der Schuub-Laden einen neuen Standort finden. Denn der Mietvertrag, der zum 31. Januar ausläuft, wurde nicht verlängert. Seit drei Jahren gibt es den Schuub-Laden an der Gelderner Straße 10. „Es gibt Stammkunden, die jeden Tag kommen und auch immer etwas kaufen“, erzählt Regina Kampmann. Schuub bietet von der Kaffeemaschine bis zum Porzellanteller alles für den Haushalt, aus zweiter Hand und für kleines Geld. Die Waren werden allesamt gespendet. Aus ihrem Kauf ergibt sich die Summe, mit der Schuub beispielsweise Zuwendungen zum Mittagessen bezahlt. „Wir begleiten die Menschen aber auch bei Behördengängen, wir helfen, sie in Arbeit zu vermitteln, wir unterstützen die Lernförderung, geben Hilfe zur Ausbildung und beim Schreiben von Lebensläufen oder Bewerbungen“, zählt Regina Kampmann auf. 60 Kinder und Familien konnten im vergangenen Jahr so unterstützt werden. Hinzu kamen zwölf Teilnehmer eines Deutschkurses beim Internationalen Bund. „Unser Ansatz ist, dass es den Menschen, die hier leben, gut gehen soll. Wir leisten Hilfestellungen, damit sie eigenverantwortlich handeln können“, fährt Regina Kampmann fort. Dass der Schuub-Laden nun ein neues Lokal finden muss, hat sie Anfang Dezember erfahren. Sie berichtet: „Als ich es unseren Ehrenamtlichen beim Weihnachtstreff mitgeteilt habe, waren alle geschockt.“ Jetzt hofft Regina Kampmann auf Hinweise aus der Issumer Bevölkerung: „Vielleicht kann uns jemand ein Ladenlokal vermieten. Idealerweise Parterre und mit Schaufenster in Issum oder Sevelen. Mindestens 60 Quadratmeter wären gut, ebenso ein Lagerraum.“ Bis zum 31. Januar muss Schuub ausziehen. „Darum wäre es gut, wenn wir nahtlos in den neuen Laden einziehen könnten“, hofft Regina Kampmann. Über Hinweise freut sie sich unter Telefon 02835/44156.
ALPEN. Wer versucht, hinter ein Schild mit der Aufschrift „Ladenlokal zu vermieten“ ins Innere des Lokals zu blicken, sieht in den meisten Fällen gähnende Leere, nackte Wände und dunkle, verlassene Räume. Nicht gerade das, womit sich eine Stadt vor potentiellen Interessenten präsentieren möchte. Doch was kann man dagegen tun? Ortrud Hein aus Alpen hat die Antwort: „KILL“.
Hereinspaziert! Ortrud Hein freut sich über Besuch im normalerweise leerstehenden Ladenlokal. „Mir ist an einem netten Gespräch mehr gelegen als am Verkauf meiner Kunstwerke“, sagt sie, die sich mit ihren Projekt „Kill“ für die Attraktivität von Städten und Gemeinden einsetzt. NN-Foto: Anastasia Borstnik
„Ich weiß, dass das Wort provozierend wirkt“, sagt die Alpener Künstlerin. Und das ist auch gewollt. „Eigentlich steht es für ,Kunst in leerstehenden Ladenlokalen‘, aber man kann es auch im übertragenden Sinne verstehen“, sagt sie, die die Aktion vor acht Jahren ins Leben gerufen hat. In Moers, wo sie im ehemaligen Spaethe-Haus rund viereinhalb Jahren ihre Werke ausstellte, kam das Projekt bereits sehr gut an. Nun stellt sie ihre Werke seit nunmehr zehn Wochen an der Lindenallee in Alpen, wo vorher eine Tanzschule gewesen ist, aus, um auf eine bestimmte Problematik hinzuweisen: Leerstehende Ladenlokale tun keiner Stadt oder Gemeinde gut, vielmehr senken sie deren Attraktivität. Mit ihrem Konzept soll diese Verödung „getötet“ werden. Wie das geht? „Leere und dunkle Ladenlokale verscheuen potenzielle Kunden. Brennt Licht im Ladenlokal und es gibt was zu sehen, lockt es Neugierige direkt an“, erklärt sie. Und die Idee geht auf: Innerhalb von wenigen Minuten bleiben mehrere Personen vor dem Schaufenster stehen und begutachten die darin ausgestellten Sachen.
„Ich finde, dass ist ein interessanter Ansatz, um in Gegenden wie Alpen, aber auch Rheinberg und Xanten und auch Veen, das Gebäude-Leerstandsmanagement zu beflügeln“, äußert CDU-Ratsmitglied Herbert Oymann und meint: „Zur Nachahmung empfohlen!“
Das sieht Hein genauso: „Sinn der Aktion ist es nicht, dass ich in erster Linie meine Werke verkaufe, sondern das das Lokal so schnell wie möglich wieder vermietet wird, denn Leerstand ist nicht nur in Alpen ein Problem.“ Der Verkauf ist vielmehr ein schöner Nebeneffekt für sie. Es kommen zwar deutlich weniger Interessierte in das Alpener Ladenlokal als in Moers, aber Hein weiß: „Wer einmal hier war, kommt auch ein zweites Mal.“ Doch sie stelle fest, dass die Hemmschwelle noch sehr groß ist, um den Laden zu betreten. „Die Neugier passiert draußen“, sagt die Ausstellerin. Deshalb freut sie es umso mehr, wenn jemand den Schritt ins Lokal wagt und sich „nur umschauen möchte“. Ihm werden unter anderem gefaltete Buchkunst, Objektkunst, modische Seidenstoffe und individueller Schmuck geboten – alles Unikate, wie Hein betont.
Gerne kann man mit ihr auch über ihre Kunst und das Projekt sprechen, ohne etwas zu kaufen. „Oft frage ich die Leute, was hier reinkommen sollte und die meisten antworten, eine Bäckerei“, erzählt sie. Das sieht sie kritisch: Schließlich gebe es schon rund neun Bäckereien in der Nähe. „Ich weiß nicht, was hier rein sollte, aber ich finde, Alpen muss sich mit etwas abheben von den anderen und mit Sachen punkten, die die Stadt ausmacht“, ist Heins Meinung zum Gebäude-Leerstandsmanagement.
Und solange sich kein neuer Mieter ankündigt, bleibt sie im leerstehenden Lokal und kann zu bestimmten Öffnungszeiten (montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr, außer Mittwoch, und nach Vereinbarung) persönlich vor Ort angetroffen werden.
RHEINBERG. Eine Anwohnerin hatte am Freitag, 23. Dezember, gegen 00.17 Uhr, sprichwörtlich den richtigen Riecher: Ein Unbekannter hatte an ihrem Haus Sturm geklingelt und sie dadurch geweckt. Nachdem die Rheinbergerin die Tür geöffnet hatte, sah sie einen unbekannten Mann, der in Richtung Schützenstraße davon lief. Die 54-Jährige vermutete, dass der Flüchtende bei ihr einbrechen wollte und verhielt sich vorbildlich: Sie rief über Notruf die Polizei und gab eine Beschreibung des Unbekannten an die Kollegen weiter.
Diese trafen im Rahmen einer sofort eingeleiteten Fahndung auf einen 29-jährigen Mann aus Bosnien-Herzegowina, der die Schützenstraße in Richtung Zeisigweg entlanglief. Da die Beschreibung der Anwohnerin auf den 29-Jährigen zutraf, nahmen die Beamten ihn vorläufig fest.
Des Weiteren bemerkten sie, dass der Verdächtige ein Funkgerät mitführte. Nachdem die Polizisten die Funksprüche mitgehört hatten, stellten sie schnell fest, dass weitere Personen in dem Wohngebiet unterwegs waren und über Funk ihre Flucht vorbereiteten sowie die Unterbringung der Beute abzuklären versuchten.
Doch die Einbrecher hatten die Rechnung ohne die Polizei gemacht: Diese nahm im Laufe der Nacht weitere drei Männer im Alter von 20, 23 und 24 Jahren sowie eine 27-jährige Frau vorläufig fest. Darüber hinaus stellten sie in einem Gebüsch an einem Spielplatz einer Grundschule an der Straße Grote Gert zwei hochwertige Profiwinkelschleifer der Marke Stiehl sicher.
Die Kriminalpolizei übernahm anschließend die Ermittlungen, die sich zunächst schwierig gestalteten, da nicht bekannt war, aus welchem Einbruch die Beutestücke stammten. Daher nahmen die Kriminalisten das Wohngebiet genauer unter die Lupe und wurden schließlich fündig: Das Werkzeug stammte aus einem Einbruch in ein Haus an der Schützenstraße. Hier hatten Unbekannte die Terrassentür aufgehebelt, alle Räume durchwühlt und anschließend das hochwertige Werkzeug entwendet, das von seinem Besitzer zweifelsfrei wiedererkannt wurde.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Moers erließ ein Richter gegen die vier Männer Haftbefehl.
PFALZDORF. Zum 29. Mal gehen die Läufer am 31. Dezember auf die Strecke und es sind 3.224 Läufer am Start! Für die ersten 2.000 Melder gab es traditionsgemäß das Funktions-T-Shirt, dieses Mal in frischem „apple green“ und mit neu gestaltetem Sylvesterlauf-Motiv. „Es war so früh vergriffen wie nie“, freut sich Tim Verhoeven vom Organisationsteam des Ausrichters VfB Alemannia Pfalzdorf. „Es war mächtig was los im Meldeportal!“
Auch die Kleinsten machen in Pfalzdorf natürlich wieder mit! Fotos (2): Archiv/Sebastian Wessels
Einige bekannnte Namen sind in den Meldelisten zu finden: Unter anderem Armin Gero Beus, Roman Heynen, Kerstin van Embden und Christoph Verhalen treten in Pfalzdorf an. Außerdem zieht der Pfalzdorfer Sylvesterlauf Kreise: 120 Starter aus den Niederlanden sind dabei; Läufer aus Aachen und München treten an. „Es gibt bundewsweit zirka 40 bis 50 Sylvesterläufe; wir sind einer der größten“, zeigt sich Tim Verhoeven stolz.
Los geht es am 31. Dezember, um 13.15 Uhr, an der St. Martin-Schule mit dem Jedermann-Lauf über 5 Kilometer. Um 14 Uhr startet der 3-Kilometer-Schülerlauf, um 14.30 Uhr der 500-Meter-Bambinilauf und schließlich um 15 Uhr der 10-Kilometer-Straßenlauf. Die Laufstrecken sind alle vermessen und Bestzeit-tauglich. Die Bambini starten dieses Mal nach Jungen (14.30 Uhr) und Mädchen (14.40 Uhr) getrennt. „Dann wird es auf der Wendestrecke nicht zu eng“, erklärt Tim Verhoeven.
Apropos Starts: Bei den 5- und 10-Kilometer-Läufen wird eine Aufteilung im Starterfeld erforderlich. Geleitet durch Hinweisschilder, können sich die Teilnehmer enstprechend ihrer angestrebten Zielzeit am Start platzieren. So können zu große Zeitverluste vermieden werden.
Fotobox
Neu ist auch die Fotobox: Hier können sich die Teilnehmer fotografieren lassen. Bilder werden zudem während der Läufe gemacht. Ein Foto kostet 2,50 Euro. 50 Cent davon gehen als Spende an den „Runden Tisch Goch“. Für diesen guten Zweck können die Läufer ebenfalls die zwei Euro Startnummern-Pfand spenden. Diese sind wieder personalisiert. So kann das Publikum seine Favoriten noch besser anfeuern!
Ohne großes Aufhebens wurden vor zwei Jahren beim Sylvesterlauf die personalisierten „Finisher-Videos“ getestet. Hier kann jeder Teilnehmer später seinen persönlichen Ziel-Einlauf auf der Homepage www.sylvesterlauf.de ansehen. Das kam so gut an, dass der Service im letzten Jahr „publik“ gemacht wurde. Und so dürfen die Videos in diesem Jahr natürlich nicht fehlen. „Knapp 5.000 Leute haben sich im letzten Jahr die Videos angeschaut; bei 3.000 Teilnehmern ist das eine gute Quote“, betont Ralf Matenaer vom Orga-Team.
Aufgrund der hohen Meldezahlen empfiehlt es sich außerdem, die Startnummer schon am Freitag, 30. Dezember, von 17 bis 20 Uhr, in der Pfalzdorfer Grundschule, Hevelingstraße, abzuholen. „Das haben im letzten Jahr 70 Prozent der Teilnehmer gemacht“, weiß Ralf Matenaer. So kann der Lauftag ganz entspannt beginnen.
Armin Gero Beus ist in Pfalzdorf wieder am Start.
Die Zeitnahme auf den Strecken liegt einmal mehr in den Händen der Firma Taf-Timing. Beim 5- und 10-Kilometer-Lauf wird es erneut die Netto-Zeit geben. Die Siegerehrung erfolgt aufgrund der Bruttozeit. Bei den genannten Läufe wird auch wieder die Teamwertung durchgeführt. Mit dabei sind Nachbarschaften, Kegelclubs oder Freundeskreise, die mindestens fünf Starter unter gleichem Namen gemeldet haben.
Die drei besten Teams dürfen sich auf eine gesonderte Siegerehrung in der Halle, mit tollen Preisen freuen.
Direkt nach den Zieleinläufen werden die jeweils ersten drei Damen und Herren aller Läufe auf dem Bühnenwagen im Zielbereich geehrt. Mit Ausnahme der Bambini finden alle anderen Ehrungen im Anschluss an den 10-Kilometer-Lauf in der Turnhalle statt. Und: Direkt nach dem Zieleinlauf können die Urkunden im Foyer der Grundschule abgeholt werden.
Wie immer, ist der Pfalzdorfer Sylvesterlauf ein Gemeinschaftswerk. 150 Helfer sorgen im Hintergrund für einen reibungslosen Ablauf. So bietet der Lauf nicht nur für die Sportler, sondern auch für die Zuschauer ein ganz besonderes Erlebnis zum Jahresausklang. Die „Motivationsstände“ „tragen“ die Athleten förmlich über die Strecke. Nachbarschaften, Kegelclubs, Anwohner oder Freundeskreise richten sich am späten Vormittag mit Musik und Stärkung auf dem Gehsteig ein und feuern die Läufer an. In der Caféteria können Zuschauer und Teilnehmer selbst gebackene Köstlichkeiten genießen.
Pendelbus
Da erwartungsgemäß mit großem Andrang zu rechnen ist, gibt es wieder die ausgewiesenen Parkplätze: P1 Gofa am Mooshof, P2 Birkenstraße, P3 Hevelingstraße/Physio Sport, P4 Bahnhof Pfalzdorf und P 5 Waterkuhlstraße/Edeka-Markt. Außerdem wird vom P1 Gofa zwischen 11.30 und 17.30 Uhr der Pendelbus eingesetzt. Viele weitere Informationen rund um das Event gibt es unter http://www.sylvesterlauf.de und auf Facebook.
KREIS WESEL. Vom 6. bis 8. Januar läuft wieder die NABU-Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ zur Ermittlung des Vogelbestandes.
Die Amsel ist häufiger zu sehen am Futterhäuschen Foto: NABU
Viele Menschen im Kreis Wesel beobachten mit Sorge, dass ihre Vogelfutterhäuschen nur spärlich besucht werden. Mehrere Ursachen dafür sind wohl eindeutig: So hat es beispielsweise bei den Singvögeln dieses Jahr viel weniger Nachwuchs gegeben, da die Brutsaison zu nass und feucht war.
Insektennahrung war deshalb kaum für die Altvögel zu finden. So ist oftmals der Nachwuchs verhungert; viele Eier sind gar nicht erst ausgebrütet worden. Zudem halten sich noch viele Vogelarten, wie beispielsweise Finkenvögel, die aus dem Norden und Osten zu uns kommen, in ihren Heimatgebieten auf, da auch dort die Witterung noch nicht winterlich und Futter wohl auch ausreichend vorhanden ist.
NABU-Kreisvorsitzender Peter Malzbender appelliert an die Bevölkerung: „Bitte weiterhin das eigene Futterhaus bestücken. Es ist sehr wahrscheinlich, dass schon bald wieder mehr Vögel an der heimischen Futterstelle erscheinen werden“. Der Vogelexperte weist in diesem Zusammenhang nochmal darauf hin, wie wichtig es sei, gerade jetzt bei der Wintervogelzählung des NABU mitzumachen. Nicht zuletzt, um wissenschaftlich einen Eindruck zu bekommen, wie hoch sich der Vogelbestandsrückgang im Kreis Wesel abzeichnet.
Die Wintervogelzählung funktioniert ganz einfach: Von einem ruhigen Beobachtungsplätzchen aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können dann im Internet unter www.stundederwintervoegel.de bis zum 16. Januar gemeldet werden, die Ergebnisse werden dort ausgewertet. Zudem ist am 7. und 8. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.
Die „Stunde der Wintervögel“ ist die größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands, bei der möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmengen sammeln und so wichtige Hinweise zur Entwicklung der heimischen Vogelbestände geben. Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen zur Teilnahme aus, eine besondere Qualifikation ist für die Wintervogelzählung nicht nötig. Bei der letzten großen Vogelzählung im Januar 2016 beteiligten sich mehr als 93.000 Menschen. Insgesamt gingen Meldungen aus 63.000 Gärten und Parks mit über zwei Millionen gezählten Vögeln ein. Im Kreis Wesel beteiligten sich über 500 Naturfreunde, dabei wurden 12.000 Piepmätze in 345 Gärten registriert.
Weitere Infos gibt es unter www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionenund-projekte/stunde-der-wintervoegel/ueber-die-aktion/medieninfos.html,
RHEURDT. Bislang unbekannte Täter, die in ein Mehrfamilienhaus auf der Grünstraße in Rheurdt eingebrochen waren, verletzten am Donnerstagabend einen 58-jährigen Hausbewohner. Die zwei Männer hebelten gegen 21:30 Uhr die Hauseingangstür des Mehrfamilienhauses auf und begaben sich danach in den Keller, wo sie zwei Verschläge von Bewohnern des Hauses aufbrachen. Beim Versuch, einen dritten Verschlag aufzuhebeln, wurden sie durch Rufe des aufmerksam gewordenen Hausbewohners gestört und ergriffen die Flucht. Der 58-jährige stellte sich den beiden Tätern in den Weg, einer der Täter schlug dem Bewohner jedoch unvermittelt mit einem unbekannten Gegenstand auf den Kopf. Der 58-jährige schlug dann noch reflexartig mit der Faust in Richtung des Mannes und traf ihn im Kieferbereich, danach flüchteten die beiden Personen aus dem Haus. Der 58-jährige erlitt eine Kopfverletzung und wurde zur Behandlung einem örtlichen Krankenhaus zugeführt. Nach bisherigen Feststellungen erbeuteten die Täter eine Kettensäge. Zur Beschreibung kann lediglich gesagt werden, dass beide Männer etwa 1,80 Meter groß sind. Hinweise bitte an die Kripo in Geldern unter der Rufnummer 02831 1250.
UEDEM. Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, zum Ende des Jahres werfen wir traditionell einen Blick zurück und einen nach vorn. Das ist nicht einfach in einem Jahr, in dem weltpolitisch so viel passiert ist und wir ganz aktuell die schrecklichen Vorkommnisse in Berlin verdauen müssen. Dagegen wirken auch die in unse-rer Gemeinde zuletzt diskutierten Themen geradezu belanglos.
Bürgermeister Rainer Weber. Foto: Stadt Uedem
Für unsere Gemeinde Uedem kann ich feststellen, dass das Jahr 2016 wiederum ein gutes und erfolgreiches Jahr war, wenngleich es auch Nöte und Sorgen gab.
Gutes Miteinander und Füreinander in der Flüchtlingshilfe
Überlagerte zu Beginn des Jahres die Unterbringung der Flüchtlinge unsere tägliche Arbeit, hat sich diese Situation mittlerweile grundlegend geändert. Die Zahl der Asylbewerber ist bundesweit stark zurückgegangen. In 2016 wurden der Gemeinde Uedem nur noch 21 Personen zugewiesen und es wurden sieben Kinder geboren, während in 2015 insgesamt 145 Flücht-linge in unsere Gemeinde gekommen sind, um hier Schutz zu finden. Dadurch müssen wir statt der geplanten 380 Plätzen nur noch 152 Plätze für die Unterbringung von ausländischen Flüchtlingen vorhalten. Die Errichtung einer zentralen Flüchtlingsunterkunft brauchten wir deshalb nicht weiter zu verfolgen. Insgesamt haben wir in unserer Gemeinde zurzeit 152 Personen aus 22 Ländern in 38 angemieteten Wohneinheiten an 28 Standorten dezentral untergebracht. Aktuell verfügen wir über eine Platzreserve für etwa 100 Flüchtlinge, ab April 2017, also nach dem voraussichtlichen Abriss des Altbaus des Laurentiushauses, immer noch für etwa 50 Personen. Diese Platzreserve sollte reichen, um die noch erwarteten Zuweisungen von ausländischen Flüchtlingen unterzubringen.
Es sind noch große Anstrengungen nötig, um die Menschen, die bei uns bleiben werden, in unsere Gesellschaft zu integrieren. Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die sich mit uns, Rat und Verwaltung, gemeinsam dieser Aufgabe stellen. Hierbei gilt ein ganz besonde-rer Dank den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in der Flüchtlingshilfe.
Ein besonderes Anliegen war und ist für mich, dass uns ein friedliches Miteinander mit den Flüchtlingen gelingt. Die Begegnung auf Augenhöhe und ohne Ressentiments, mit Respekt und Toleranz sind dafür die unabdingbaren Voraussetzungen. Gewalt und Respektlosigkeit werden in unserem Land, in unserer Gemeinde nicht toleriert. Hass und Gewalt kennen keine Gewinner. Das müssen alle wissen, auch die Flüchtlinge.
Das gute Miteinander zwischen der Uedemer Bürgerschaft und den ausländischen Flüchtlingen ist ein Verdienst der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe, wofür wir nicht genug danken kön-nen.
Starkregenereignisse
Ein besonderes Dankeschön möchte ich auch der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Ue-dem, die in 2017 ihr 125-jähriges Bestehen feiern wird, aussprechen. Die Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden haben in 2016 wieder einmal große Einsatzbereitschaft gezeigt.
Denn das Jahr 2016 war auch ein Jahr der Naturkatastrophen. Von den Starkregenereignissen in den Abendstunden des 1. Juni sowie in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni war auch das Gemeindegebiet zum Teil schwer betroffen. Es fiel punktuell so viel Regen, dass die zur Ableitung von Niederschlagswasser errichteten Einrichtungen kein zusätzliches Wasser mehr abführen konnten. Am stärksten war der Ortsteil Uedemerbruch betroffen.
Hier waren es Liegenschaften und Gebiete hauptsächlich an Hanglagen, wie die Siedlung des Ortsteils Uedemerbruch (Dorf 1-13 und Labbecker Straße 11) oder vereinzelte Liegen-schaften an der K4 (Marienbaumer Straße) entlang des Uedemer Hochwaldes. Auch Liegenschaften unterhalb vom Paulsberg sowie am Uedemerfelder Weg zwischen L77 und L362 waren stark betroffen. Im Ortsteil Uedem konnte die Kanalisation die Regenmassen teilweise auch nicht mehr schaffen.
Seitens der Verwaltung konnte durch Aufzeichnungen dokumentiert werden, dass unweit von Uedemerbruch bereits am 29. Mai etwa 60 mm Regen gefallen waren. Diese Menge dürfte dafür gesorgt haben, dass die Böden schon relativ gesättigt waren. Die Niederschlagsmenge in Höhe von rund 100 mm, die dann am 1. Juni gefallen waren, hat zu den bekannten Überflutungen geführt. Am 23. Juni fielen dann bekanntermaßen wiederholt cirka 100 mm Regen.
Um erste Abhilfe zu schaffen wurden Straßenseitengräben und die Grabendurchlässe geräumt sowie in Teilbereichen der fließenden Gewässer Sohlräumungen durchgeführt und provisorische Versickerungsmulden angelegt. Stark beeindruckt hat mich der Umgang mit den betroffenen Hausbesitzern, die selbst Schutzvorrichtungen errichtet und Maßnahmen ergriffen haben.
Zurzeit lässt die Verwaltung Höhenplanungen und ein Konzept von möglichen Gräben zur Ableitung von Oberflächenwasser im Ortsteil Uedemerbruch erstellen und überprüft auch den Generalentwässerungsplan für das gesamte Gemeindegebiet. Es wird aber nahezu unmöglich und auch finanziell kaum zu leisten sein, allen statistisch seltenen Regenereignissen durch technische Einrichtungen präventiv zu begegnen.
Ortsjubiläum „1150 Jahre Uedem“
Ein Höhepunkt des Jahres 2016 waren die Feierlichkeiten zum Ortsjubiläum „1150 Jahre Uedem“. In Erinnerung an die erste urkundliche Erwähnung von Siedlung und Gemarkung Uedem mit dem Wortlaut „Odeheimero marca“ am 5.Oktober 866 feierte die Gemeinde Ue-dem in diesem Jahr das Ortsjubiläum. Die Arbeitsgruppe „Ortsjubiläum – 1150 Jahre Uedem“, welche aus Vertretern von Politik, Gemeindeverwaltung, Kirchen und Vereinen gebildet wurde, hatte seit September 2014 in 8 Arbeitssitzungen das Jubiläumsjahr geplant und vorbereitet.
Am 1. Mai wurde das Jubiläumsjahr feierlich eröffnet. Im Viehpark wurde die Rekonstruktion eines Teilstücks der „alten Stadtmauer“ der Öffentlichkeit übergeben. Mit der Errichtung eines Teils der „alten Stadtmauer“ möchten wir Geschichte begreifbar machen. Hierzu gab es auch kritische Stimmen in den sozialen Medien. Die Aufarbeitung und Bewahrung der Hei-matgeschichte ist aber eine wichtige Aufgabe. Ein kommunales Gemeinwesen benötigt unverzichtbar die Besinnung auf seine historischen Wurzeln, um eine geschlossene bürgerschaftliche Identität entwickeln und ein von allen empfundenes Gemeinschaftsgefühl teilen zu können, gleich dem Motto des „Seemannbrunnens“ am Marktplatz „Wej träkke all an een tauw“ („Alle ziehen an einem Strick“), das den Willen der Bürgerinnen und Bürger aller Ortsteile Uedems zum gemeinsamen Handeln und zu gemeinsamen Aktionen symbolisiert.“
Nach der Auftaktveranstaltung ging es am 28. und 29. Mai mit einem „Historischen Markt“ an der Hohen Mühle weiter. Am 3. September veranstaltete die Gemeinde Uedem in Kooperation mit dem Werbering und der Kulturkiste eine Open-Air-Musikveranstaltung auf dem Marktplatz. Einen Tag später, am 4. September fand dann der große „Tag der Vereine“ im Ortskern mit einem bunten Rahmenprogramm statt.
Mit einer „Serenade“, gespielt vom Luftwaffenmusikkorps Münster und begleitet von Fackel-trägern der Bundeswehr an unseren Standorten, ließen wir am 5. Oktober, also genau auf den Tag vor 1150 Jahren der ersturkundlichen Erwähnung, mit der letzten Hauptveranstaltung das Jubiläumsjahr so langsam ausklingen.
Tausende Menschen haben aus diesen Anlässen unsere „lebenswerte und liebenswerte“ Gemeinde besucht.
Ich bedanke mich bei allen, die zum Gelingen des Ortsjubiläums „1150 Jahre Uedem“ beigetragen haben.
Investiert in die Infrastruktur
In dem Bemühen, das Infrastrukturvermögen in einem guten Zustand zu halten, haben wir auch in 2016 wieder Investitionen und Unterhaltungsmaßnahmen an Straßen, Wirtschaftswegen und in Gebäuden umgesetzt. Nicht alle Vorhaben, die wir angepackt haben, sind schon abgeschlossen. Hier wären zum Beispiel die Sanierung der Klinkerpflasterflächen in der Fahrgasse des Turmwalles, der Neustraße und der Augustinerstraße oder die Erweiterungen der Feuerwehrgerätehäuser in Keppeln und Uedemerbruch, die aufgrund von Änderungsplanungen erst in 2017 fertiggestellt werden können, zu nennen. Der 1. Teilbauab-schnitt zur energetischen Sanierung und zum barrierefreien Umbau der Geschwister-Devries-Grundschule ist so gut wie abgeschlossen.
Baumaßnahmen führen in aller Regel auch zu Unannehmlichkeiten. So auch die Straßenbaumaßnahme auf der L362 (Teilstück von der L 77 bis kurz vor der Autobahnauffahrt A57), die durch den Landesbetrieb Straßen.NRW durchgeführt worden ist. Ich bedanke mich bei allen Anwohnern und Verkehrsteilnehmern, insbesondere bei den Gewerbetreibenden im Gewerbegebiet für ihr Verständnis. Nach der Erneuerung der L5 (Gustav-Adolf-Straße) in 2015 ist eine weitere wichtige Verkehrsverbindung durch das Land instand gesetzt worden, wozu es auch Dank zu sagen gilt.
Glasfaserausbau/Wichtiges Projekt in die Zukunft
Für ein wichtiges Zukunfts-Projekt, nämlich die Neuverlegung einer Glasfaserinfrastruktur zur Verbesserung der Breitbandversorgung, haben wir die Voraussetzungen leider noch nicht geschafft. Die seit August 2016 laufende Nachfragebündelung, die am 31. Oktober endete und nun bis zum 6. Februar 2017 in die Verlängerung geht, hat bisher nur eine Nachfrage von 24 Prozent der im Plangebiet Uedem, Keppeln und Uedemerbruch liegenden Haushalte gebracht. Voraussetzung für die Verlegung des Glasfasernetzes ist aber, dass mindestens 40 Prozent der Haushalte das neue Netz auch nutzen wollen und dies mit der Unterzeichnung eines Vertrages (Interessensbekundung) gegenüber der Deutschen Glasfaser deutlich machen.
Wir haben mit der Deutschen Glasfaser Unternehmensgruppe einen Partner gefunden, der bereit ist, den Breitbandausbau in unserer Kommune voranzutreiben und für schnelleres Internet in den Haushalten und Firmen zu sorgen. Das neue Glasfasernetz wird eine Datenübertragung mit 100 MBit/s im Up- und Download (symmetrisch) bieten und ist für 1 GBit/s vorbereitet. Jedes angeschlossene Haus wird für die modernen Dienste von heute und die weitreichenden Möglichkeiten von morgen gerüstet sein (Telefon, Internet, Cloud-Computing oder interaktives, digitales Fernsehen).
Ein leistungsstarkes und zukunftsfähiges Breitbandnetz ist sowohl für die Einwohner in unserer Gemeinde als auch für Unternehmer (Handel, Gewerbe und Industrie) von zukunftsweisender Bedeutung. Entscheidungen zu Gewerbeansiedelungen oder Wohnsitznahmen werden sich absehbar immer stärker an der Verfügbarkeit eines schnellen Internets ausrichten. Wir sollten bei dieser wichtigen Zukunftsentscheidung auch an unsere junge Generation denken. Jetzt ist es an uns, das Angebot anzunehmen. Ein weiteres wird es nach dem 6. Februar 2017 nicht geben.
Gute wirtschaftliche Lage
Die Wirtschaft läuft nach wie vor gut. Mit voraussichtlichen Gewerbesteuereinnahmen von 4,4 Millionen Euro in 2016 nimmt die Gemeinde Uedem 400.000 Euro mehr ein als geplant. Besonders erfreulich ist, dass Uedem im vergangenen Jahr mit einem Arbeitsplatzzuwachs von zehn Prozent an der Spitze im Kreis Kleve liegt. 238 neue Arbeitsplätze sind von den Unterneh-men geschaffen worden, die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze beträgt nunmehr 2.584. Den Unternehmern danke ich für ihren Einsatz und die Bereitstellung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen.
Aktuelle Finanzlage
Durch einen um über zwei Millionen Euro verbesserten Jahresabschluss 2015 (Jahresüberschuss von rund 500 TEuro) und einem voraussichtlich um 850 TEuro verbesserten Jahresabschluss 2016 (Jahresfehlbetrag von rund 750 TEuro) hat sich die Finanzsituation für das kommende Haushaltsjahr und die mittelfristige Finanzplanung leicht verbessert. Sowohl das Jahr 2015 als auch das Jahr 2016 haben sich besser als erwartet entwickelt. Darüber sollten wir uns freuen.
Dies ist auch der Grund, warum ich dem Rat bei meiner Einbringung des Entwurfes des Haushaltsplanes für das Haushaltsjahr 2017 am 15. Dezember 2016 keine Steuererhöhungen vorgeschlagen habe, obwohl ich dies zur Einbringung des Haushaltsentwurfes 2016 bereits ange-kündigt hatte. Hintergrund ist neben den verbesserten Jahresabschlüssen, dass die Bürge-rinnen und Bürger sowie insbesondere die Gewerbetreibenden mit ihren Steuerzahlungen für die Jahresüberschüsse (bis auf die Jahre 2014 und voraussichtlich 2016) gesorgt haben. Bis zum Haushaltsjahr 2020 ist die Gemeinde Uedem in keiner Weise von einer Haushaltsicherung bedroht. Auch wenn nach derzeitiger Planung das Jahr 2018 mit einem Fehlbetrag von rund 933 TEuro und auch die Jahre 2019 mit rund 1.151 TEuro und 2020 mit rund 854 TEuro Fehlbetrag abschließen, die aus der Ausgleichsrücklage entnommen werden müssen, würde der Bestand der Ausgleichsrücklage zum 31. Dezember 2020 aber immer noch rund 1,22 Millionen Euro betragen. Welche Kommune kann heute noch einen Bestand in der Ausgleichsrücklage vorweisen? Viele Kommunen wären froh, noch solch eine Finanzlage zu haben.
Bei einem prognostizierten Bestand der Ausgleichsrücklage von rund 4,158 Millionen Euro zum 31. Dezember 2017, womit die Ausgleichsrücklage immer noch um +1,26 Millionen Euro über ihren Anfangsbestand von 2,96 Millionen Euro liegt, sind aus meiner Sicht noch keine Steuererhöhungen zu erlassen. Gleichwohl kommt der Zeitpunkt immer näher, dass auch die Gemeinde Uedem die Grundsteuern und Gewerbesteuer erhöhen muss, um die prognostizierten Defizite zu minimieren. Die Beratung und Beschlussfassung des Haushalts 2017 steht am 16. Februar 2017 auf der Tagesordnung des Rates. Wie sagte schon der chinesische Philosoph Konfuzius: „Wer nicht an die Zukunft denkt, wird bald Sorgen haben.“
Rat und Verwaltung denken zukunftsbewusst und haben die Hände bei Sparbemühungen in 2016 nicht in den Schoss gelegt. Vielmehr haben sie in acht Sitzungen der Arbeitsgruppe „Gemeindefinanzen“ über mögliche Einsparziele und zusätzliche Erträge intensiv beraten. Die Ratsfraktionen und die Verwaltung haben sich, wie bereits in 2011, mit Einsparpotentialen bei den freiwilligen Leistungen beschäftigt und mussten feststellen, dass neben einmaligen Einsparungen in Höhe von 18.000 Euro im laufenden Haushalt 2016 lediglich noch dauerhafte Einsparungen ab dem Haushaltsjahr 2017 in Höhe von 6.600 Euro zu erzielen sind. Die Gemeinde Uedem leistet sich eben keinen Luxus.
Dies bedeutet aber eben auch, dass neben moderaten Gebühren- und Beitragserhöhungen, die bereits ab 2017 zu entrichten sind, wohl auch in 2018 Steuererhöhungen erforderlich werden. Die Finanzsituation der Gemeinde Uedem zeigt ganz deutlich, dass die Finanzerträge nicht auskömmlich sind und auch höhere Finanzzuweisungen von Bund und Land NRW zur Finanzierung der gemeindlichen Aufgaben, insbesondere für die von Bund und Land immer neu zugewiesenen Aufgaben, erforderlich sind. Der Bund sollte sich noch stärker finanziell einbringen. Das Land NRW müsste lediglich den auf 23 Prozent abgesenkten Anteil der Kommunen an den Gemeinschaftssteuern (sogenannter Verbundsatz) auf 28,5 Prozent wieder anheben. Damit wäre die ständige Unterfinanzierung der Kommunen Geschichte.
Rat und Verwaltung werden weiterhin sparsam mit den gemeindlichen Finanzen umgehen. Dies kann ich den Bürgerinnen und Bürgern hier und heute versichern. Auch die zum 31. Dezember 2017 steigende Verschuldung pro Einwohner von derzeit rund 390 Euro auf 590 Euro werden wir im Blick behalten. Der Haushaltsentwurf 2017 weist ab 2018 keine Nettoneuverschuldung mehr aus und zum 31. Dezember 2020 geht die Verschuldung auf rund 490 Euro je Einwohner wieder zurück. Für die zukünftigen Haushaltsplanungen gilt jedoch, dass wir neue Wünsche, Projekte und Aufgaben nur aufnehmen können, wenn sie unbedingt und alternativlos notwendig sind.
Ausblick 2017
In der Politik denken wir natürlich zunächst an die anstehenden Wahlen: Die Bundespräsidentenwahl im Februar, dann die Landtagswahl im Mai in Nordrhein-Westfalen und schließlich im Herbst die Bundestagswahl, die gerade auch für die Kommunen wieder eine große organisatorische Herausforderung bedeutet.
Trotz knapper werdender Finanzmittel investiert die Gemeinde auch in 2017 wieder erhebliche Finanzmittel in die kommunale Infrastruktur. Zu den wichtigsten Investitionen gehören der Ausbau der Kettelerstraße einschließlich Kanalerneuerung mit rund 800.000 Euro und die bituminöse Erneuerung der Wirtschaftswege Im Heidkamp mit 59.000 Euro und Läpper-straße (Teilstück zur B67) mit 58.000 Euro.
Mit den Bauarbeiten zur Erschließung des Ostteils des Gewerbegebietes (2. Reihe, Teilstück zwischen den zu verlängernden Stichstraßen) wird wohl im März 2017 begonnen. Die Ausbaukosten betragen einschließlich Kanalerweiterung insgesamt rund 2,55 Millionen Euro.
Mit dem zweiten Teilbauabschnitt zur energetischen Sanierung der Geschwister-Devries-Grundschule, die gleichzeitig barrierefrei für die inklusive Beschulung (unter anderem Einbau von zwei Aufzügen) umgebaut wird, soll in den Sommerferien begonnen werden. Die Schulbaumaßnahme, die rund 1,050 Millionen Euro kosten wird und zum Teil (362.700 Euro) aus dem Förderprogramm „Gute Schule 2020“ finanziert wird, soll Ende des Jahres 2017 fertiggestellt sein. Darüber hinaus sollen aus diesem Förderprogramm auch die Anschaffung von 13 interaktiven Whiteboards (elektronische Tafelsysteme) mit einem Kostenumfang von rund 70.000 Euro und die Ausstattung eines neuen Computerraumes mit 34.000 Euro im Anbau der Grundschule finanziert werden.
In 2017 stehen insgesamt 3,437 Millionen Euro an Finanzmitteln für Investitionen (ohne Ermäch-tigungsübertragungen, 3,556 Millionen Euro) zur Verfügung. Darin sind auch weitere in 2018 umzusetzende Planungen enthalten, wie zum Beispiel der Ausbau der Bergstraße (Teilstück vom Ostwall bis zum Kleinbergsbäumchen) und der Ausbau des Gartenringes.
Dank für Ehrenamtliches Bürgerengagement
Ohne das große ehrenamtliche Engagement der Menschen in Uedem, Keppeln, Uedemerbruch und Uedemerfeld wäre vieles nicht möglich und vieles nicht umgesetzt worden. Ich danke allen, die sich für die Allgemeinheit und das Gemeinwohl engagieren, die in den Kirchengemeinden, in sozialen Einrichtungen oder Vereinen ehrenamtlich ihre Freizeit und ihre Persönlichkeit eingebracht haben, verbunden mit der Hoffnung, dass Sie sich weiterhin engagieren. Ein Dank gilt auch den Firmen und Kreditinstituten, die finanziell viele Aktivitäten in unseren Ortsteilen unterstützen. Vielen, vielen Dank an Sie alle! Sie alle sind eine unentbehrliche Bereicherung unseres Gemeindelebens.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Sie sehen in den Ortsteilen, was alles durch ehrenamtliches Engagement möglich ist. Diese Hilfsbereitschaft ist ein Schatz für unsere Gemeinde.
Sorge bereitet mir aber neben dem Erstarken populistischer Parteien die zunehmende Verrohung im täglichen Umgang miteinander in den sozialen Netzwerken. Mich stört schon, mit welcher Unkenntnis und falschen Darstellungen man sich zum Beispiel in facebook über die Gemeindeangelegenheiten austauscht und Personen aus Politik und Verwaltung angreift. Kritik darf man durchaus äußern. Es ist zu begrüßen, dass auch über die sozialen Medien verstärkt debattiert wird. Leider sind sie aber immer mehr zu Plattformen geworden, auf denen Unwahrheiten verbreitet und andere Menschen herabgewürdigt werden.
Ich würde viel lieber mit den Kritikern in persönlichen Gesprächen die Sachverhalte erörtern. Die Kritiker müssen akzeptieren, dass es eine andere Meinung zu Planungen und Maßnahmen in einer Gemeinde gibt, die in einem demokratischen Prozess entwickelt und in der Regel im Gemeinderat und in den Ausschüssen beschlossen worden sind. Beschlüsse sind dann auch umzusetzen. Dies gehört eben auch zur Demokratie und dies ist auch gut so. Dabei wird man es nicht allen recht machen können. Ich möchte die Kritiker herzlich einladen, bei zukünftigen Planungen mitzuwirken, sich zumindest in Versammlungen oder Rats- und Ausschusssitzungen zu informieren.
Zum Schluss meines Rück- und Ausblickes zum Jahreswechsel 2016/2017 möchte ich mich auch bei den Ausschuss- und Ratsmitgliedern sowie beim Seniorenbeirat bedanken, die sich ehrenamtlich für die Fortentwicklung der Gemeinde Uedem engagiert und um das allgemeine Wohl bemüht haben.
Auch bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung, des Bauhofes und der gemeindlichen Einrichtungen möchte ich mich für ihre geleistete Arbeit bei knappen Personalressourcen herzlich bedanken.
„Gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft angehen“
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ein gesundes und gutes neues Jahr 2017 und unserer Gemeinde, dass sie die Herausforderungen meistert. Ihr Bürgermeister Rainer Weber
GELDERN. Zehn, neun, acht … langsam zählt man die Sekunden runter und plötzlich ist das neue Jahr 2017 da. Man stößt mit einem Glas Sekt an, umarmt sich und feiert ausgelassen mit Silvesterfeuerwerk den Jahreswechsel. Doch nicht alle haben während dieses besonderen Ereignisses frei – so wird z. B. im Krankenhaus durchgehend gearbeitet. Wie das Personal diesen Tag erlebt, erzählen Ärzte und Pflegende aus dem St.-Clemens-Hospital in Geldern.
Was an Silvester im Krankenhaus passiert, darüber berichten (v.l.) Wolfgang Daniels, Michaela Brouwers, Magdalena Lottkus, Hans-Jörg Tromp, Simone Hoolmans und Anja Korthauer. NN-Foto: Anastasia Borstnik
„Silvester ist für uns ein ganz normaler Arbeitstag“, stellen die Teilnehmer der Runde schon vorab fest. „Im Gegensatz zu Veranstaltungen wie Karneval gibt es an Silvester in unserer ZPA (Zentrale Patientenaufnahme) auch keine besonderen Dienste.“ Vielmehr ist das Krankenhaus so aufgestellt wie an einem Wochenende (was in diesem Jahr zufällig auch zutrifft), sprich mit weniger, aber gleich bleibend kompetentem Personal. „Wir achten darauf, dass gerade an diesen Tagen erfahrene Ärzte im Einsatz sind“, so Hans-Jörg Tromp, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Erwartet werden am Silvesterabend und am ersten Tag des neuen Jahres vor allem Patienten mit Hand-, Brand- und Rauchverletzungen durch Feuerwerk oder Verletzungen unter Alkoholeinfluss. Hinzu kommen Notfälle, die durch den Rettungsdienst erstversorgt wurden und dann zur weiteren Betreuung ins Krankenhaus gebracht werden. „Dazu gehören neben lebensbedrohlichen Erkrankungen wie einem Herzinfarkt auch Suizidversuche, denn gerade während der Feiertage steigt die Gefahr für eine Depression“, weiß Krankenpflegerin Michaela Brouwers von der ZPA.
Wolfgang Daniels, Pfleger auf der chirurgischen Station, betont, dass sich vor allem ältere, allein stehende Patienten oft freuen, wenn sie die letzte Woche des Jahres im Krankenhaus verbringen dürfen. „Dann sind sie an Weihnachten und Silvester nicht allein und haben Gesellschaft.“ Seine Kollegin Anja Korthauer kann das bestätigen. „Viele bitten sogar darum, nicht entlassen zu werden.“ Eltern versuchen wiederum, ihre Kinder an den Feiertagen mit nach Hause zu nehmen, weiß Kinderkrankenpflegerin Simone Hoolmans. Das hat auch Einfluss auf die Geburtshilfe. In der Regel werden zwischen den Jahren keine geplanten Kaiserschnitte durchgeführt. Was den Mitarbeiten des Krankenhauses aber vor allem auffällt, ist, dass viele am letzten Tag des Jahres (und gleichzeitig des Quartals) kommen, um sich noch einmal „checken“ zu lassen. „Obwohl dafür eigentlich der Hausarzt zuständig ist“, wie die Kollegen der ZPA betonen. Deshalb rechnen sie in den frühen Morgenstunden bis zum Nachmittag mit mehr Patienten. „Erst am frühen Abend merken wir, dass sich die Menschen langsam auf den Jahreswechsel vorbereiten. Im Krankenhaus wird es ruhiger“, so Krankenpflegerin Magdalena Lottkus. „Was dann während der Feierlichkeiten und beim Feuerwerk passiert, erfahren wir wenig später.“ Bei vielen Unfällen spielen Alkohol oder das Wetter eine Rolle. So kann zum Beispiel Glatteis zur Gefahrenquelle werden. „Aber egal wann und womit die Patienten kommen: Hier werden sie behandelt.“
Und wie feiert das Krankenhauspersonal Silvester? „Die, die eine feste Station an diesem Tag zugewiesen haben, verlassen sie auch nicht“, erzählt Brouwers. „Man versucht aber, wenigstens für ein paar Minuten zusammenzukommen, um mit alkoholfreiem Sekt anzustoßen.“ Meistens kriegt man den Jahreswechsel aber kaum mit, so Lottkus, da man sich voll und ganz auf die Arbeit konzentriere. „Erst nach Feierabend merken wir: Ach ja, da war ja noch was …“